Führichschule

Führichschule – Führichstr. Nr. 53

Am 9. Juni 1915 hatten die ständigen Bitten der Ramersdorfer um ein eigenes Schulhaus Erfolg und es wurde mit den Bauarbeiten begonnen.

Den Baustil damals prägte Hans Grässel. Mit seinen „Farbharmonien“ bei der Ausschmückung im Inneren war er seiner Zeit voraus. Auch die Arbeit der beiden anderen Architekten, Rehlen und Bertsch, wurde von ihm beeinflusst. Robert Rehlen schuf die Führichschule. Die Führichschule wurde als einzige in den Kriegsjahren 1915 – 1917 gebaut. So sind lediglich die schönen Kacheln der Vorhalle und an den Aufgängen Zeugen dafür, wie man in jener Zeit die Schulen ausschmückte.

Als in den Jahren 1929 bis 1931 die Blöcke der Gewofag mit 3000 Wohnungen gebaut wurden, wandte sich die Schulpflegschaft mit der dringenden Bitte an den Stadtrat, doch unverzüglich mit einem Anbau zu beginnen. Am 17. Juni 1933 fing man mit den Arbeiten für den Neubau im Ostteil an. Am 24. Mai 1934 waren endlich alle 16 Räume fertig, und jede Klasse hatte ihr eigenes Zimmer.

Mit diesem Anbau steht die Führichschule jetzt, 92 Meter lang, schon sehr stattlich im Ortskern Ramersdorfs. In den 90-er Jahren wurde das Schulgebäude auch in die Liste denkmalgeschützter Bauten aufgenommen.

Zwar wurden auf Ramersdorf 1943 und 1944 viele Bomben abgeworfen, aber das Schulhaus wurde verhältnismäßig wenig beschädigt.

Groß jedoch war der Schaden, den die Führichschule zum Kriegsende durch die Belegung mit 400 Fremdarbeitern erlitt.

Woher die Führichschule ihren Namen hat:

Josef Ritter von Führich war ein Maler, der bedeutende religiöse Bilder schuf. Ganz besonders hat ihn der Kreis der „Nazarener“ beeinflusst. Die Werke Führichs sind von hohem künstlerischem Niveau. In Wien lehrte er als Akademieprofessor, er war der Mittelpunkt der sogenannten „Führichschule“. Josef von Führich wurde im Jahre 1800 in dem Städtchen Kratzau in Nordböhmen geboren. Er starb 1876 in Wien.

AK Stadtteilgeschichte Ramersdorf e.V.
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